Der Jüdische Friedhof in Ingenheim erinnert heute als Einziges, neben einer Gedenktafel am ehemaligen Standpunkt der Synagoge, noch an die einst größte jüdische Landgemeinde der Pfalz. Im 19. Jahrhundert war gut 1/3 der Bevölkerung Ingenheims jüdischer Abstammung. Aus diesem Grund nannte man den Ort früher im Volksmund auch "Klein Jerusalem".
Seit ungefähr 1648 wurden hier Mitglieder der jüdischen Gemeinde bestattet. Vor dem 2. Weltkrieg standen hier vermutlich 2.500 Grabsteine. Der Friedhof wurde während der Zeit des NS-Regimes geschändet und zahlreiche Grabsteine zerstört. Nach dem Krieg wurden einige der Grabsteine wieder aufgerichtet. In den 1970ern fanden die letzten Beerdigungen auf dem Friedhof statt.
Heute gibt es in Ingenheim keine jüdische Gemeinde mehr. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wanderten viele Juden hauptsächlich nach Amerika aus. Während des 2. Weltkriegs wurde auch in Ingenheim in der Reichspogromnacht die Synagoge niedergebrannt, danach flüchteten ca. weitere 2.000 Juden aus der Pfalz. Die letzten vier in Ingenheim verbliebenen jüdischen Einwohner wurden 1940 von den Nationalsozialisten in das französische Internierungslager in Gurs deportiert. Nur einer dieser vier überlebte den 2. Weltkrieg.
Der Friedhof gehört zu den Kulturdenkmälern des Ortes.