Der kantige Bergfried der 1200 errichteten Burg ist original erhalten. Von seiner 25 Meter hohen Plattform aus öffnet sich der Blick über die Vorderpfalz bis hin zum Odenwald und zum Schwarzwald. Die Burg ist die jüngste von drei Burgen rund um Klingenmünster, die alle eine Aufgabe hatten: Die blühende Benediktinerabtei des Ortes zu schützen. Typisch staufisch ist das Buckelquader-Mauerwerk des 12. Jahrhunderts an den original erhaltenen Teilen. Dazu zählt vor allem der stolze Bergfried, der höchste und besterhaltene der Pfalz. Von seiner 23 Meter hohen Plattform aus öffnet sich ein weiter Blick über die Pfälzer Ebene bis zum Odenwald und den Erhebungen des Schwarzwaldes.
Nähere Informationen zu den Burgführungen unter: www.landeck-burg.de
Baugeschichte
Rückschlüsse auf die bauliche Entwicklung von Burg Landeck lassen sich, abgesehen von einigen wenigen Urkunden, nur aus der noch vorhandenen Bausubstanz treffen. Bis Ende des 14. Jahrhunderts bestand die Burg, wie es scheint, nur aus dem Bereich, den die innere Ringmauer umfasst.
Geschichte der Burg Landeck. Die frühe Geschichte der Burg Landeck ist ebenso umstritten wie die Annahme, dass die Landeck als Nachfolgeburg des nahe gelegenen „Schlössels“ als Schutzburg des Kloster Klingenmünster im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Der Baubefund legt allerdings eine Entstehung der Burg im späten 12. Jahrhundert nahe.
1237
Erste gesicherte urkundliche Erwähnung der Burg. Sie fällt bei der Teilung im Hause Leiningen an Emich IV., der die Linie Leiningen-Landeck begründet. Im Folgejahr werden die Ritter Konrad von Klingen und Heinrich von Ingenheim sowie ein dominus cinko und ein Vogt Anselm als Burgmannen auf der Burg erwähnt.
1252
überträgt Emich IV. seinen Burganteil mit Erlaubnis des römischdeutschen Königs Wilhelm von Holland an seine Ehefrau
Elisabeth. Die Burg ist je zur Hälfte als Reichslehen im Besitz der
Grafen von Leiningen-Landeck und der Grafen von Zweibrücken.
1289
Noch vor dem Aussterben der Linie Leiningen-Landeck (1290) fallen die leiningisches Anteile der Burg an Zweibrücken, die von Reich lehensrührigen Teile werden von König Rudolf von Habsburg an die mit ihm verwandten Ochsensteiner gegeben. 1304 überschreibt Otto IV. von Ochsenstein diese Burghälfte seiner Frau Herzelaude als Wittum. Hierzu wird die Erlaubnis des Abtes von Klingemünster eingeholt.
1333
Der Teil der Grafen von Zweibrücken fällt bei einer Erbteilung an die Linie Zweibrücken-Bitsch
1345
befindet sich die eine Hälfte der Burg in den Händen der Brüder Johannes und Otto IV. von Ochsenstein, die sie nun aber von Abt und Konvent des Klosters Klingenmünster zu Lehen haben. Die zweite Hälfte liegt in den Händen von Zweibrücken-Bitsch.
1358/1366
Die Pfalzgrafen bei Rhein erhalten das Öffnungsrecht an der Burg von Zweibrücken-Bitsch (1358) und von Ochsenstein (1366), zudem das Vorkaufsrecht an der Burg.
1369
Durch Verkäufe und Verpfändungen werden Burgfrieden zwischen den einzelnen Burgbesitzern Adelheid und Johann von Ochsenstein, Dieter Kämmerer von Worms und Konrad Landschaden von Steinach notwendig.
1381 und 1400 wird der Burgfrieden unter den verschiedenen Rechteinhabern erneuert
1405
Das Hochtstift Speyer erwirbt ein Viertel der Burg von Friedrich von Ochsenstein für 5350 Goldgulden.
Im selben Jahr wird ein Burgfriedensvertrag zwischen Bischof Raban von Speyer, den Grafen Friedrich und Hanemann von Zweibrücken-Bitsch und Friedrich von Ochsenstein beschlossen. Speyer besitzt ein Viertel der Burg, die Ochsensteiner ebenfalls ein Viertel und Zweibrücken-Bitsch die Hälfte der Burg.
1407
Teilung der Burg zwischen Bischof Raban von Speyer und Friedrich von Ochsenstein. In dem Vertrag werden verschiedene Burgteile genannt, unter anderem zwei Palatien: Das „beumin huss“ des Friedrich von Ochsenstein und das „steynin huss“ des Bischofs von Speyer. Weiterhin wird in dem Teilungsvertrag eine Küche erwähnt, das Sprachhäusel am Eingang der Burg sowie Wasserrinnen, Dungplätze und der Turm, jedoch keine Kapelle.
1416
Anlage eines Zwingers um die Kernburg
1456
Einigung über den baulichen Unterhalt, die Bewachung und die Bewaffnung der Burg. Jeder der drei Burgbesitzer soll zwei Hakenbüchsen, ein Simmern Pulver, 100 Kugeln, zwei Armbrüste, eine Winde und 100 Pfeile anschaffen; zwei Wächter werden gemeinsam besoldet.
1464
Inventaraufnahme des speyerisches Teils des Burg durch Bischof Matthias Ramung. Die Bewaffnung dieses Teils besteht aus nur zwei Hakenbüchsen und drei Handbüchsen. Auch der Hausrat ist nicht sehr umfangreich.
1470
Anbringung eines Marienbildes auf der Burg.
1485
Mit dem Erlöschen der Herren von Ochsenstein erhält Kurpfalz deren Anteil der Burg als Lehen des Klosters Klingenmünster.
Somit sind Kurpfalz, die Grafen von Zweibrücken-Bitsch und das Hochstift Speyer Burgeigentümer.
1509
leben drei Amtmänner auf der Burg: Hans von Rosenberg (Kurpfalz),
Hans Ziegler (Hochstift Speyer) und Hans von Hauenstein (Zweibrücken-Bitsch).
1525
Die Bauern brennen die Burg im Bauernkrieg aus.
1567
Aufhebung des Stifts Klingenmünster durch Kurfürst Friedrich III. Damit ist Kurpfalz Lehensgeber für die Burg. Die Burg gehört zur Hälfte Kurpfalz, je ein Viertel besitzen die Grafen von Zweibrücken-Bitsch und das Hochstift Speyer.
1570
Die Linie Zweibrücken-Bitsch stirbt aus. Kurpfalz übernimmt deren Burgteil, außer Kurpfalz besitzt nur noch das Hochstift Speyer ein Viertel der Burg.
1618-1648
Dreißigjähriger Krieg. Die kurpfälzischen Teile der Burg fallen an Erzherzog Leopold von Österreich, der sie 1622 dem Bischof von Speyer überlässt. 1624 bis 1644 befinden sich Burg und Herrschaft in gemeinsamer österreichisch-speyerischer Verwaltung. 1642 ist ein österreichischer Amtmann auf der Burg nachgewiesen.
1650
werden die Kurpfälzer Teile restituiert.
1680 (?)
Im Pfalzischen Erfolgekrieg wird die Burg durch französische Truppen zerstört.
1680-1697
Das Amt Landeck steht als „sous-baillage Landeck“ unter französischer Verwaltung.
1709
Kurpfalz kauft im „Düsseldorfer Vertrag“ den speyerischen Teil und ist damit im Alleinbesitz der zerstörten Burg.
1816
Übergang der Burg an den bayerischen Staat
1857
Der aus Klingenmünster stammende Dichter August Becker beschreibt
die Ruine:
„Die Burg Landeck schaut ernst aus dem Kastanienwalde, malerisch,
imposant und noch scheinbar wohlerhalten. In grüner Schlucht stehen die steinernen Pfeiler und das Tor, zu welchem die Zugbrücke führte. Eine dreifache Mauer umschließt den gewaltigen viereckigen Quaderturm; die äußere Ringmauer ist mit vielen kleineren Ringtürmchen besetzt. Ein zweites, ungemein massives Tor der gewaltigen inneren Mauer, deren Dicke, Höhe und Festigkeit noch heute Staunen erregt, führt in den Burghof.
1881
Gründung des Landeckvereins. Beginn der Restaurierungmaßnahmen.