6 Gerbergasse "Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels"

Annweiler am Trifels



Beschreibung

Stadtrundgang durch Annweiler am Trifels

"Gerbergasse"

Der Name dieser Straße erinnert an das Gerberhandwerk, dass die Hugenotten im 16. Jahrhundert nach Annweiler am Trifels brachten. An manchen Häusern sieht man noch die Zunftzeichen der Gerber. Unter Hugenotten versteht man die Angehörigen der reformierten Konfession in Frankreich. Da in Frankreich die Reformation nach 1517 nicht so Fuß fassen konnte wie im Deutschen Reich, blieben die Anhänger der reformierten und lutherischen Konfession in Frankreich immer eine Minderheit. Die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, Stadtherren von Annweiler, nahmen flüchtende Hugenotten in ihrem Herzogtum auf. In einem Vertrag mit der Stadt Annweiler wurde festgelegt, welche Häuser die Glaubensflüchtlinge erhalten sollten, welchem Gewerbe sie nachgehen durften - und ihre Stellung gegenüber den Einheimischen. Die „Welschen“, wie man sie nannten, konnten vor allem im Gerbergewerbe eine herausragende Stellung einnehmen und erwirtschafteten sich durch Tüchtigkeit großen Wohlstand. Dies steigerte ihren Einfluss auf die Stadtpolitik: Schon 1607 stellten sie den ersten Bürgermeister aus der französisch-reformierten Gemeinde – Claudius Raquet. Die aus dem Französischen stammenden Namen wie Raquet, Pasquey, Bouquet, Disqué oder Louis sind bis heute noch in der Region präsent.


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